Galerie "The Grass is Greener", Leipzig
zusammen mit Johannes Nagel, Keramik
"The Grass is Greener"
Baumwollspinnerei
Spinnereistraße 7, Halle 10 E
04179 Leipzig
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 13.00 bis 18.00 Uhr
Samstag 11.00 bis 18.00
Sonntag, Montag geschlossen
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Zu den Arbeiten von Doris Conrads
Innerhalb der Ausstellung bei "The Grass is Greener" zeigt Doris Conrads zumeist großformatige Malerei. Neben Wolkenarbeiten werden erstmals in größerer Zahl Sternen-Arbeiten vorgestellt, die in den letzten Jahren entstanden sind. Die Präsentation bei "The Grass is Greener" trägt - durchaus in Anlehnung an das gleichnamige Werk von Augustinus - den Titel "Bekenntnisse".
Esther Niebel, die Galeristin, schreibt dazu: "Der Titel BEKENNTNISSE verweist auf eine Hingabe an eine natürliche Schönheit. Die eigene künstlerische Persönlichkeit wird in den Dienst der Wiedergabe natürlicher oder naturähnlicher Phänomene gestellt. BEKENNTNISSE sind keine Beichte, sondern im augustinischen Sinne ein Bekenntnis zu etwas, das außerhalb des eigenen Entscheidungsbereiches liegt.
Doris Conrads hat sich der Darstellung von Sternenhimmeln und Wolken verschrieben. Ihre Faszination des sich ständig verändernden Himmels, bei Tag der nahen Wolkenformationen, und bei Nacht der weit entfernten Sternenkonstellationen, drückt sie in ihren Bildern aus. Dabei hält sie sich nicht an das, was sie im einzelnen gesehen, sondern an das Bild, dass sich ihr eingeprägt hat.
Weitgehend sind es ihre Hände, die Doris Conrads einsetzt, um die grundlegende Schwärze auf dem Papier entstehen zu lassen. Durch das Verteilen und Verreiben von Wachs vermischen sich unterschiedliche Tiefen und es ergibt sich ein feines Gewebe von Undurchdringlichkeit durchzogener schwarzer Luftigkeit. Der Moment des angehaltenen Atems wird bis zur maximal-potenten Aufladung abwechselnd erkämpft und ertastet. Schlieren beginnen sich von der Schwärze zu lösen und signalisieren die erste verlorene Lichtdurchlässigkeit. Spuren der Erscheinung vertreiben die ungeteilte Unschuld durch die ersten Sterne, die ihre raumgreifenden Strahlen aussenden. Zunächst Verborgenes ruft nach seiner Anerkennung ... Wie die Strahlen einer Taschenlampe langsam Unterscheidbares in die Existenz autonomer Gegenstände hebt, tastet Doris Conrads das Firmament ab..."
Die Galerie "The Grass is Greener" ist in der "Baumwollspinnerei Leipzig" beheimatet - einer ehemaligen Fabrikstadt, die Anfang des 20. Jahrhunderts zur größten Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas angewachsen war und die "am Beginn des 21. Jahrhundert zu einer der interessantesten Produktions- und Ausstellungsstätten für zeitgenössische Kunst und Kultur in Europa" mutierte." Zitat aus: https://www.spinnerei.de
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Malerei – Fotografie
Wolfgang-Bonhage MUSEUM KORBACH
Am 6. März 2020 wurde die bislang umfangreichste Werkschau in der
Ausstellungsvita von Doris Conradsim Wolfgang Bonhage MUSEUM
Korbach eröffnet. Mehr als 60 Exponate bieten einen Überblick über das
Schaffen der Künstlerin in den Jahren 2010 bis heute. Sie haben ihre
Wurzel in der an der Städelschule beginnenden Frankfurter Zeit in
den 70iger und 80iger Jahren. Aktuelle Arbeiten sind durch vielfältige
Impulse aus ihren Aufenthalten 2012 bis 2017 auf Island geprägt –
unter anderem als „artist in residence“ des Baer Art Center, Hofsós.
Dr. Michael Herrmann, Kunsthistoriker aus Marburg, tätig an namhaften Museen in Deutschland und der USA weiß in seiner Eröffnungsrede zu schätzen, dass „bei „Doris Conrads eine in Farbskale, Bildthematik und Arbeitsweise werkimmanente, durchgehende Systematik vorhanden ist“ – und das in einer Zeit, in der der „Kunstmarkt aus dem Häuschen geraten ist.., in der Ratlosigkeit und Orientierungslosigkeit herrscht“.
Bezogen auf die im Werk von Doris Conrads stark vertretene Gruppe der Wolkenbilder merkt er an: Sie ist angezogen von der Vergänglichkeit des Wolkenspiels,.. das ähnlich eines musikalischen Kunstwerks, nur in dem kurzen Moment des Erklingens seiner formale Schönheit zeigt.“
Zur Arbeitsweise erläutert er: „Die langsame und behutsame Arbeitsweise…steht im Gegensatz zur schnelllebigen Zeit, die ihre Vorstellungen, Ideale und Werte in oft rasender Geschwindigkeit ändert.
Dr. Herrmann würdigt, dass „wir es hier mit einem sehr geschlossenen Werkzyklus zu tun haben, völlig losgelöst von irgendwelchen modischen Strömungen der Kunstwelt, nur der eigenen gedanklichen Welt treu bleibend. Das ist das ganz Besondere an der Qualität dieser Arbeit. …Diese Werkschau zeigt auf, dass es auch heute in unserer durchgerüttelten Kunstwelt systematisch authentische Arbeiten gibt.